Ein Wasserbüffel aus der Murr

Bubalus murrensis

Steinheimer Wasserbüffel, Gemälde R.Kiwit, SMNS

Der so genannte Murr-Wasserbüffel – genauer gesagt ein Schädelbruchstück – war der erste Nachweis dieser Tierart, der aus Europa nördlich der Alpen bekannt wurde. Er wurde 1927 in der Grube Bauer  in Steinheim gefunden, nicht weit entfernt von der Kiesgrube, in der sechs Jahre später der Steinheimer Urmensch zutage kam. Da beide Fossilien ungefähr aus derselben Fundschicht stammen, lassen sich allein aus dem Vorkommen des Wasserbüffels wichtige Aussagen zum Klima während der Lebenszeit des Steinheimer Urmenschen gewinnen.
Der heute noch in Südostasien wildlebende Wasserbüffel verbringt, wie sein Name schon sagt, viel Zeit im Wasser. Er ist also auf größere Gewässer angewiesen, die selbst im strengsten Winter nicht zufrieren dürfen. Nimmt man an, dass die fossilen Verwandten des Wasserbüffels ähnliche Ansprüche an ihren Lebensraum hatten, bezeugt ihr Vordringen aus dem asiatischen Herkunftsgebiet bis in die Murr, dass in der Steinheimer Gegend während eines langen Zeitraums ein sehr mildes Klima geherrscht haben muss.

Hörner des Murr-Wasserbüffels (Foto R.Harling, SMNS)
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