Wichtige Backenzähne

Was uns die Zähne von Waldelefant und Waldnashorn erzählen

Etwas mehr als ein Meter über dem Fundlager des Urmenschen von Steinheim hat man einen Oberkieferzahn des Waldelefanten (Elephas antiquus) gefunden.

Ein Meter unter dem Steinheimer Menschenschädel lagen zwei Backenzähne des Waldnashorns (Stephanorhinus kirchbergensis).
Weil diese beiden Tierarten, der Waldelefant und das Waldnashorn, aus der Warmzeit stammen und ganz nah beim Schädel des Homo steinheimensis lagen, weiß man, dass der Steinheimer Urmensch während einer Warmzeit lebte. Beide Tiere sind nämlich kennzeichnende Arten für Warmzeiten. Nach dem Waldelefant sind sogar die Holsteinzeitlichen Ablagerungen in Steinheim benannt, die anitquus-Schichten. Und das Waldnashorn war in Europa meist ein Begleiter des Waldelefanten. In Kaltzeiten kam der Waldelefant nur im wärmeren Süden Europas vor, nicht bei uns.

Übrigens: Im Naturkundemuseum in Stuttgart lagern über 3000 Knochen und Zähne, die in gut 70 Jahren Kiesabbau anfielen. Der älteste Fund aus einer „Kiesgrube bei Murr“ ist ein gut erhaltener Backenzahn eines Waldelefanten, der bereits 1891 an das damalige Königliche Naturalienkabinett ging.

Backenzähne von Waldelefant (oben) und vom Waldnashorn (unten) – 1933 dicht über bzw. unter dem Schädel des Steinheimer Urmenschen gefunden (Foto R.Harling, SMNS)
Waldelefant (Gemälde R.Kiwit, SMNS)
Waldnashorn (Darstellung von G.Teichmann, Atelier Rinaldino)
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